Mittwoch, 1. Juni 2016

Sprachwandel (PRO-CONTRA Argumente) - Zusammenstellung zum Deutsch-Abitur in Schleswig-Holstein

Nachfolgend eine Zusammenstellung über einige Aspekte zum länderübergreifenden Deutsch-Abiturthema Sprachwandel, das Teil des Themengebiete "Sprache: aktuelle Entwicklungen der deutschen Sprache: Sprachnormen, Sprachwandel, Sprachvarietäten" ist.

PRO und CONTRA Sprachwandel (Jugendsprache, Anglizismen, ...)



Argumente für den Sprachwandel (PRO)
Sprachkritiker unterscheiden nicht zwischen mündlicher und schriftlicher Kommunikation. Sprachwandel ist insbesondere ein Phänomen der mündlichen Sprache. Jugendliche schreiben anders als sie reden.  
Versuche, die Sprache zu reglementieren, sind ein Eingriff in die Freiheit des Menschen und nur schwierig durchzusetzen (wie beim Widerstand gegen die Rechtschreibreform).
Einige Bereiche der Sprache sind nicht regulierbar (z.B. Jugendsprache).
Es gibt nach wie vor hochwertige Sprache. Aktuelle Buchveröffentlichungen belegen dies. Es wird zu viel nach dem Motto „Früher war alles besser“ schlechtgeredet.
Die deutsche Sprache integriert Fremdwörter seit Jahren erfolgreich. So heißt es beispielsweise „Ich habe gemailt“ und nicht „Ich habe mailed“.
Englisch ist die wichtigste Sprache. Eine Anpassung der deutschen Sprache an die englische Sprache fördert die Sprachverständigung.
Sprachwandel ist kein neues Phänomen. Sprachwandel hat es schon immer gegeben.
Viele Fremdwörter verschwinden wieder aus dem Sprachgebrauch.
Für einige englische Wörter gibt es keine deutschen Übersetzungen.
Sprachkritiker wünschen, dass man statt Kid bspw. Kinder, Kleine, Jugendliche, Gören, Rangen sagen könnte. Dies ist nicht immer möglich. Ergo: Einige Fremdwörter haben ihre ganz eigene Bedeutung!

Argumente gegen den Sprachwandel (CONTRA)
Die verkürzte Sprache (bspw. bei Facebook) führt dazu, dass Jugendliche immer mehr Rechtschreibfehler machen.
Sprache beinhaltet Geschichte, Heimat, Kultur. Verliert man die aktuelle Sprache, verliert man auch die eigene Identität.
Ältere Menschen verstehen die Fremdwörter nicht und werden von der Kommunikation ausgeschlossen.
Der aktuelle Sprachwandel führt zu einer Verflachung der Deutschen Sprache durch unreflektierte, nachlässige Sprachnutzung; er führt zu einem Rückgang von Präzision und Vielfalt des Ausdrucks.
Da in Frankreich eine hohe Identität zur eigenen Sprache vorherrscht, ist im EU-Parlament die französische Sprache bspw. wichtiger als die deutsche. Mit einem lockeren Umgang mit der Sprache verliert Deutschland international seine Vorreiterrolle.